Eurobike 2025: Übersicht Bio-Bikes
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Auch an den Bio-Bikes, normalen Bikes, klassische Bikes – oder wie auch immer du sie nennen magst – tut sich noch etwas. Klar, der Innovationsgrad ist vielleicht nicht ganz so hoch wie an den motorisierten oder den mit Riemen angetriebenen Modellen. Aber gerade das gute alte Bike mit Kette und Schaltwerk ist für mich der Inbegriff des ursprünglichen Radfahrens – das Bike, mit dem alles begonnen hat. Und genau dieses Gefühl lässt mein Bikerherz höherschlagen. Schlanke Linien. Leichtere Bikes. Purer Fahrspaß. Hier findet ihr eine kleine Sammlung von Fundstücken, die mir unterwegs aufgefallen sind – echte Bio-Bike-Randoms, wie man so schön sagen würde.
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crossworx
Dash290
Das bewährte Enduro-Racebike Dash290, mit dem Raphaela Richter erfolgreich EWS-Rennen bestreitet, geht in die zweite Generation. Mit etwas mehr Hub (230x65 mm) kitzelt die Thüringer-Bikeschmiede 5 mm mehr Federweg aus dem Heck heraus und landet bei 160 mm. An der Front liegt die Empfehlung nach wie vor bei 160/170 mm. Doch das ist noch nicht alles, was sich um den Dämpfer herum geändert hat. Das Linkage sieht neu aus – und doch irgendwie bekannt. Das Design stammt vom Light E-Bike Trip290 und verleiht dem Dash V2 mehr Progression.
Das neue Crossworx Dash290 V2.
Das neue Hinterbau-Design des Dashs – geerbt vom Light E-Bike Trip 290.
Ein nettes Extra ist der dort eingezeichnete Sag-Indikator – beim Einfedern drückt es den Link, an dem der Dämpfer befestigt ist, nach oben und wenn man dann von der Seite auf den oberen sowie den unteren Link schaut, kann man so den Sag ablesen (s. Bild unten). Oberhalb des Tretlagers darf man sich beim neuen Modell an einer kleinen Staubox erfreuen – in die ein kleines Tool, Salamis und ähnliche kompakte Dinge passen.
Nettes Feature: Der neue Sag-Indikator.
Oberhalb des Tretlagers sitzt jetzt eine kleine Staubox.
Zero290
Das 140/150-mm-Hardtail Zero290 ist ab sofort UDH-fähig. Crossworx bietet aber auch noch ein paar Zero-Rahmen mit klassischem Schaltauge an. Geometrie-technisch bleibt das Bike unverändert.
Bike Ahead composites
Bike Ahead Composites aus Würzburg präsentierte ein ganz spezielles Projekt-Bike mit ihrem ultraleichten „THE FRAME“ Hardtail-Rahmen – ein XC Racebike. Am Ende des Abschnitts stellt Henri Lesewitz das Bike im Videoformat vor. Der Rahmen wiegt 794 Gramm in Rahmengröße M. Das Komplettbike bringt 7750 Gramm auf die Waage.
Bike Aheads THE FRAME – als Sonderprojekt mit Speziallackierung. Motto: Made in Europe
Unter dem Motto „Made in Europe“ wurde das Rad bis ins kleinste Detail gewichtsoptimiert, veredelt und das eben mit Teilen aus Europa (soweit es möglich war). Weil das Bike, so wie es auf der Eurobike zu sehen war, ein Unikat ist, bekam es noch den Zusatznamen „THE ONE“. Der Rahmen wird als One-Piece-Monocoque-Konstruktion in Portugal gefertigt – was heißt, dass der Rahmen als ein Stück aus der Form kommt. Das Finish sowie die Qualitätskontrolle finden dann in Würzburg statt. Die Anbauteile von Bike Ahead sind „made in Germany“. XS Design aus Chemnitz durfte sich mit einer speziellen Lackierung austoben. Trotz Lack lässt sie noch die Carbonstruktur des Rahmens und der Anbauteile durchscheinen und ändert die Farbe je nach Licht und Einfallswinkel.









Die AusstattungLISTE des „THE ONE“
Rahmen: Bike Ahead THE FRAME – 794 Gramm (Größe M)
Federgabel: Cannondale Lefty Ocho Carbon, 120 mm – hier war es nicht so einfach, eine lokal gefertigte Race-Gabel zu finden.
Schaltwerk: SRAM XX SL Transmission – Hopp Carbon aus Berlin ersetzte jedes Aluteil durch Carbon.
Schalthebel: Zirbelbikes aus der Schweiz – 46 Gramm inkl. Elektronik und Akku.
Kurbel: Sram XX SL Eagle Transmission
Kettenblatt: Gemini Rigel aus Barcelona – aus Carbon mit Alu-Skelett.
Tretlager: Hope MTB PF41 aus England
Laufräder: SAFEWING 30-Felgen von Bike Ahead mit handgeflochtenen Pirope-Speichen aus Chemnitz auf Nonplus Components-Naben aus Stuttgart
Bremsen + Scheiben: Hope XCR Pro X2 aus England
Cockpit: Bike Ahead THE UNIT ICR Lenker-Vorbau-Kombi mit vollintegrierter Kabelführung – 199 Gramm.
Sattelstütze: Bike Ahead THE STRAIGHT
Sattel: Bike Ahead THE HYPERSADDLE – 70 Gramm.
Flaschenhalter-Schrauben: aus hohlgebohrtem Titan – sie wiegen nur 1,06 Gramm.
The One-Videovorstellung mit Henri Lesewitz
Prime BICYCLE
Hinter der polnischen Marke PRIME BICYCLE stecken leidenschaftliche Downhill-Racer. Das spiegelt auch das bisherige Portfolio wider: Das Race-ready Downhill-Bike Rocket und das Thunderflash-Enduro mit 165 mm Federweg am Heck.
Das PRIME Downhill-Bike – Rocket.
Neu auf der Messe war daher das ausgestellte Tailbike – das noch auf Namenssuche ist – in auffälliger Sonderlackierung. Die Eurobike-Besucher konnten einen Namensvorschlag einreichen und dadurch einen Rahmen ihrer Wahl gewinnen. Mit großem Sitzdom und vertikal ausgerichtetem Dämpfer erkennt man sofort, dass es sich um ein PRIME-Bike handelt.
Viele Infos gibt es noch nicht – das konnten wir in Erfahrung bringen:
29er-Laufräder – vorne und hinten
140 mm – vorne und hinten
Fox Live Valve Neo-Fahrwerk
Und so wie es aussieht, gibt es einen Flip-Chip an der unteren Dämpferaufnahme.
Wie würdest du das neue PRIME-Trailbike nennen?
Nukeproof
Totgesagte leben länger? Belgian Cycling Factory (BCF) präsentierte an ihrem Stand drei verschiedene Nukeproof-Bikes. Nach der Insolvenz von Signa Sports United, der Nukeproof angehörte, wollte BCF mit dem Kauf der Kultmarke sein Portfolio erweitern. Ab Herbst soll es eine kleine Auswahl an Bikes geben und im nächsten Jahr dürfen wir uns auf weitere Modelle freuen. Gute Neuigkeiten gibt es auch für aktuelle Nukeproof-Besitzer ...
Dissent
Am BCF-Stand konnte man einen Dissent-Downhill-Prototypen bestaunen. Der ehemalige Nukeproof-Chefdisgner Dale McMullen wurde angeheuert und überarbeitet die letzte Version des DH-Bikes. Der Carbon-Hauptrahmen sah unverändert aus. Am hinteren Rahmendreieck konnte man ein komplett neues, überarbeitetes Design beobachten. Im Gegensatz zum alten Hinterbau setzt Dale hier auf ein Horst-Link-Konzept. Wir sind gespannt, wann und wie das Bike in Serie kommt.


Reactor
Das hier gezeigte rote Trailbike ist die Nachfolgeversion des bisher bekannten Reactor – und soll auch wieder unter diesem Namen laufen. Das Design war bereits im letzten Jahr finalisiert, wurde aber wegen der Pleite nie gelauncht. BCF startet noch dieses Jahr die Serienproduktion des neuen Reactor – es soll gegen Ende des Jahres verfügbar sein. Der Sitz- sowie Lenkwinkel wurde etwas steiler, es gibt einen Flip-Chip und es ist Mullet-fähig. Den Rahmen wird es in Carbon wie auch in Alu geben und ist UDH-ready.
Die neueste Version des Reactor-Trailbike. Seit letztem Jahr fertig designt, aber wegen der Insolvenz wurde es bis zur diesjährigen Eurobike nie gelauncht.
Megawatt
Das ausgestellte Megawatt Carbon E-Bike gibt es schon länger. Es wird eins von den Bikes sein, das ebenfalls ab diesem Jahr erhältlich sein soll. Ein genauer Termin wurde noch nicht bekannt gegeben.
Für aktuelle Nukeproof-Fahrer
Cool, für alle Nukeproof-Besitzer: Es werden für bisherige Räder weiterhin Ersatzteile und ein Crash-Replacement-Programm angeboten. Garantie-Ansprüche können sie allerdings nicht mehr abwickeln.
Hope
Das HB.916. Manche Biker mögen dieses Rad noch nie gesehen haben. Es könnte damit zusammenhängen, dass es quasi gar nicht beworben wird. Robin von Hope erklärt die Gründe:
„Wir können ohnehin nur maximal zwei Rahmen pro Woche bei uns in Barnoldswick bauen. Wenn mehr Nachfrage kommt, dann müssen die Leute nur länger warten.“
Am Bike selbst liegt es sicher nicht. Ein Augenschmaus aus einer Monocoque-Bauweise und einer Hybrid-Bauweise aus Aluminium sowie Carbon im Hinterbau. Die Lager sind möglichst weit voneinander entfernt, um sie solide abzustützen. Das Ziel: eine erhöhte Lebensdauer.
Alles, was man sich sonst so wünscht, wird bedient. Storage-Lösung, interne Kabelführung, T-Type Kompatibilität und eine im Zaum gehaltene Kettenlängung via integrierten Pulley. Bei den Komplettbikes setzt man auf ein Öhlins-Fahrwerk. Reach-Werte von 450 bis 510 decken ein großes Spektrum an Fahrergrößen ab.
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Autor – Yannick Noll
Größe: 178 cm
Gewicht: 75 kg
Fahrstil: Als ehemaliger Racer darf es gerne schnell und flüssig sein. Größere Sprünge und steile Rampen dürfen aber auch nicht fehlen. Das Bike ist etwas straffer und schneller abgestimmt, dass es entsprechend schnell auf Input vom Fahrer reagiert.
Motivation: Es soll Spaß machen. Ein Bike sollte nicht langweilig, alles platt bügeln. Der Charakter darf etwas lebendiger sein. Bei der Abstimmung, wie auch beim Fahrstil. Das Produkt sollte haltbar sein und auch auf längeren Biketrips sorgenfrei funktionieren.