3. + 4. Mai – Werde Testfahrer für Testpilot – Erstes CoPilot-Event mit e*thirteen in Freiburg
Lesezeit: 4 Minuten
Woher bekommt man als Mountainbiker Updates zu neuen Bikes und Komponenten? Wer bewertet eigentlich, ob ein Produkt brauchbar ist oder nicht? Meist läuft das über die Magazinwelt. Egal, ob aus gedruckten Magazinen oder auf Online-Portalen. Aber liegen die verschiedenen Editoren und Tester immer, richtig? Ist der Testeindruck immer nachvollziehbar? Wir von TESTPILOT möchten die Bikegemeinschaft mit ins Boot holen. Kein Gatekeeping. Ab sofort könnt ihr mit uns zusammen testen. Herzlich willkommen, CoPilot!
Grundsatzfrage: Wie läuft das eigentlich zwischen Herstellern und Magazinen?
Warum bekommt ein Magazin Testmaterial und wie läuft so ein Test überhaupt ab? Die Beziehung zwischen Industrie und Medien ist verwoben. Bannerwerbung und Anzeigen helfen, Magazine zu finanzieren. Ein Redakteur kann seine Miete nicht mit einem Satz Reifen bezahlen. Im Podcast beleuchten wir die finanziellen Aspekte der Industrie. Hier im Artikel möchten wir den Ablauf grundsätzlich erklären und euch mit ins Boot holen.
Zwischen dem Hersteller und dem Magazin oder dem Editor findet eine Abstimmung zu einem neuen oder bestehenden Produkt statt. Es besteht entweder ein Interesse des Herstellers, meist wenn es sich um ein neues Produkt handelt, oder vom Editor, auch wenn das Produkt neu und exklusiv ist oder eben so spannend, dass die Leserschaft angesprochen werden kann. Mehr Leser, mehr Klicks sorgen für Relevanz und somit wird man wichtig im breiten Markt der Bikeindustrie.
Hersteller und Editor haben sich also entschieden, einen Test zu produzieren. Das Produkt wird entweder von einem Vertreter (Marketing) der Marke zum Medienhaus gebracht oder verschickt. Wenn es ein neues Produkt ist, findet zumeist eine Einführung in die Technik, die Abstimmung und den Hintergrund der Entwicklung statt.
Danach verbleibt das Produkt für den Testzeitraum (manchmal auch länger) beim Tester oder im Medienhaus und wird getestet. Alle Eindrücke, Fotos und Informationen wurden gesammelt? Prima! Der Editor fasst alles in Artikelform zusammen, und der Bericht wird online geschaltet oder im Heft abgedruckt.
Objektive Meinung oder subjektiver Testeindruck?
FOX! Rock Shox! Shimano! SRAM! Maxxis! Schwalbe! Conti! BOSCH! DJI! Das sind nur einige Marken, die schon in der Szene, ohne Magazine, polarisieren. In einer perfekten Welt könnten wir behaupten, dass jeder Magazin-Editor komplett unabhängig ist und seine Bewertungen objektiv und neutral trifft.
Aber das ist nicht der Fall. Nicht mal zwangsläufig, weil dieser Mensch in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit einem Hersteller oder Produkt gemacht hat. Es kann schlicht sein, dass die persönlichen Vorlieben oder körperlichen Voraussetzungen bedeuten, dass ein Editor mit dem Produkt von Hersteller A besser klarkommt als mit Hersteller B. Ein konkretes Beispiel wären Körpergewicht und Fahrstil. Der austrainierte Editor mit 90 kg und viel Körperkraft wird sich weniger um 500 Gramm Mehrgewicht am Laufradsatz sorgen als ein 60 kg Leichtgewicht. Zusätzlich treten bei diesem Gewichtsunterschied noch komplett andere Querkräfte in Kurven auf. Optimiert ein Hersteller nun auf 90 oder 60 kg?
Auch Gewöhnung spielt eine nicht zu unterschätzende Rolle. Manche lieben einen digitalen Druckpunkt an ihrer Bremse. Zwei Millimeter entscheiden hier über offen oder Stock in den Speichen. Wieder andere schätzen Modulation und Dosierbarkeit, da sie viele Trails mit losem Untergrund befahren.
Letztendlich können wir alle nicht raus aus unserer Haut und wer behauptet, dass er mit allen Reifen oder allen Bremsen gleich gut zurechtkommt, ist nicht ernstzunehmen.
Zeigt sich jedoch beim Testen, dass ein Produkt näher an den entsprechenden Vorlieben eines Testers liegt, wird er es positiver bewerten, als wenn es eine andere Philosophie verfolgt. Obiges Beispiel mit den Bremsen und dem Druckpunkt ist vermutlich hier am besten nachzuvollziehen.
Wie testet Testpilot?
Menschen sind unterschiedlich. Egal, ob Körpergewicht, -größe, -Kraft, Trainingszustand, Fähigkeiten, Vorlieben für Trailfahrten, Bikepark-Jumptracks oder Downhill bis hin zu der Region, in der der Editor hauptsächlich testet.
Wir bei Testpilot sind uns vollkommen bewusst, dass nicht nur die Abstimmung des Fahrwerks und des Reifendrucks von den obigen Faktoren maßgeblich beeinflusst wird. Deshalb gehen wir die extra Meile und überprüfen die Eindrücke eines Editors im engen Austausch miteinander. Produkte werden von mehreren Testfahrern und über einen längeren Zeitraum ausgiebig unter die Lupe genommen. Wir wissen, dass es DAS BESTE Produkt nicht gibt, da die Anwender und deren Anforderungen schlicht zu unterschiedlich sind. Also ordnen wir ein und beschreiben, wo ein Produkt am besten glänzen kann. Wer das nochmal im Detail wissen möchte, findet unser Mission-Statement hier.
Wir arbeiten heraus welches Produkt zu wem am besten passt.
Was sollte man als CoPilot mitbringen?
Wir möchten Testeindrücke von Komponenten und Bikes einem breiteren Publikum ermöglichen. Es muss aber für alle Parteien stemmbar sein. Wir werden nicht jedes Wochenende mit euch zusammen unterwegs sein können. Betreuung von zusätzlichen Testern, für die das Testfahren grundsätzlich neu ist, ist zeitaufwendig. Dieser Aufwand muss möglich sein. Wenn wir mit der Zielsetzung unterwegs sind, möglichst viele Abfahrten mit Bracketing-Einstellungen zu fahren, kann es sein, dass wir das weiterhin alleine machen müssen.
Du musst kein Profi sein und regelmäßig Bestzeiten auf die Trails brennen, um mit uns zu testen. Gerade jemand, der vielleicht etwas weniger nerdig unterwegs ist und seine Klicks und PSI im Fahrwerk nicht auswendig aufsagen kann, kann helfen, ein Feature eines Produkts als relevant oder weniger wichtig einzuordnen. Grundsätzlich solltest du aber alle Trails sicher herunterkommen und keinen Stress mit Steinen und Wurzeln haben. Am Ende geht es immer noch ums Mountainbiken und für solch einen Einsatzzweck sind die Bikes und Komponenten auch konzipiert.
Wir werden beim Testen Handy-Aufnahmen und Fotos machen. Das dient der Analyse von Sektionen und dokumentiert Testeindrücke. Serienaufnahmen und Slowmotion helfen Vorgänge besser zu beurteilen. Die Fotos bekommt ihr danach natürlich.
Wir testen praxisnah und finden heraus was für euch auf dem Trail wirklich wichtig ist.
Wie bekomme ich einen Platz als CoPilot?
Qualität ist besser als Quantität. Entsprechend diesem Motto werden wir unseren Fokus auf die Zusammenarbeit mit den CoPiloten legen. Wird eine Gruppe zu groß, fehlt der Austausch zur Abstimmung des Produkts auf den Fahrer und die Feedback-Runden. Anhand der räumlichen Nähe (deutscher Südwesten), Wetterbedingungen und weiterer Faktoren werden wir entscheiden, wer wann welches Produkt für wie lange ausprobieren kann. Schreibt uns grundsätzlich gerne via Instagram an und wir können euch Updates geben, was gerade geplant ist und wo wir mit welchem Testmaterial unterwegs sind.
Wann geht es los und wo melde ich mich an?
Die erste Möglichkeit, mit uns zusammen Produkte auszuprobieren und zu testen, wird es beim BIKEFESTIVAL FREIBURG geben. Zusammen mit e*thirteen bauen wir euch Sidekick-Laufräder in eure Bikes und nehmen euch mit auf die Trails. Neben Techtalk, bis euch die Ohren bluten, werden wir euch Einblicke geben, worauf es zu achten gilt beim Set-up eines Test-Produkts, wie man es einstellt, die Unterschiede herausarbeitet und das auch in Video- und Fotoform dokumentiert.
Schreibt uns auf jetzt auf Instagram und wir vergeben die Plätze für Samstag (3. Mai) und Sonntag (4. Mai).
Ihr wollt lieber alleine testen oder habt keinen Platz mehr bekommen? Kein Problem! Das Team von e*thirteen hat noch mehr Laufräder für euch zum Testen dabei! Wir müssen nur die Gruppengröße für ordentliches Testen überschaubar halten. Für alle Sidekick-Testräder gilt beim Festival das Prinzip: First come, first serve.
Zeitplan
Samstag 3. Mai
11:45 – Ihr gebt euer Bike bis spätestens am e*thirteen Stand ab
13:15 – Umrüstung auf Sidekick Hinterrad
13:30 – Abfahrt als CoPilot auf die Trails
16:00 – Rückkehr zum e*thirteen Stand
16:45 – Techtalk am e*thirteen Stand (Podiumsdiskussion)
Sonntag 4. Mai
10:15 – Ihr gebt euer Bike bis spätestens am e*thirteen Stand ab
11:45 – Umrüstung auf Sidekick Hinterrad
12:00 – Abfahrt als CoPilot auf die Trails
14:30 – Rückkehr zum e*thirteen Stand
Das Kleingedruckte: Wir können nicht garantieren, dass jeder, der möchte, einen Platz bekommt und wir für alle ein passendes Hinterrad zur Verfügung haben. Die Teilnehmer, die einen Platz für die gemeinsame Ausfahrt mit uns bekommen, sollten ihr eigenes Bike dabeihaben und die Einbaumaße des Hinterrads und dessen Größe (27,5 oder 29 Zoll) vorher mit uns kommunizieren. Bitte achtet auf den Zeitplan oben, damit euer Bike umgebaut werden kann. Je nach Wetterlage und Gruppenzusammensetzung werden wir dann auf einen der umliegenden Trails starten.
Wie geht es weiter?
Es wird in Zukunft weitere Events und Möglichkeiten geben, mit uns zusammen fahren zu gehen und mal ein Bein über eines unserer Testbikes zu schwingen oder ein Teil ans eigene Fahrrad geschraubt zu bekommen. Entsprechende Termine werden wir in unserem Newsletter ankündigen.
Ihr wollt mehr Tests und Bikescene?
Autor – Jens Staudt
Größe: 191 cm
Gewicht: 87 kg
Fahrstil: Mit seinem Race-Hintergrund sind die Linien geplant, auch wenn es mal rumpelt. Wenn möglich, werden Passagen übersprungen. Die ganze Breite eines Trails sollte man nutzen. Andere würden sagen – kompromisslos.
Motivation: Ein Produkt sollte sorgenfrei und möglichst lange funktionieren. Wenn man weniger schrauben muss, kann man mehr fahren. Er bastelt gerne und schaut, wie das Bike noch optimiert werden kann.